Bronzefigur „Hl. Franziskus mit dem Wolf von Gubbio“, 2016

Der Hl. Franziskus und der Wolf von Gubbio

eine Geschichte gegen das Böse, gegen Aggression, Gewalt, Misstrauen und Intoleranz: Der Wolf ist hungrig und hat auch seine Kinder zu versorgen. In seiner Not reißt er immer wieder Schafe und fällt auch die Bewohner der Ortschaft Gubbio an. Die Dorfbewohner sind verängstigt und zornig, sie wollen den Wolf töten.
Der Hl. Franziskus hört von den Geschehnissen, trifft den Wolf und zeigt ihm sein Unrecht auf. Dann findet er eine gute Lösung! Jeden Tag gibt ein anderer Dorfbewohner dem Wolf genügend zu fressen, dadurch ist niemand ernsthaft belastet und der Wolf hat keinen Grund mehr zu töten.

Die lebensgroße Bronzefigur wurde vom Künstlerehepaar Christa Huber-Winter und Edgar Huber im Jahr 2016 geschaffen. Der Hl. Franziskus mit dem Wolf von Gubbiosteht auf einem Hügel im Patientengarten des Krankenhauses der Elisabethinen in Graz. Es ist ein junger, lebensbejahender Franziskus, der die Tiere und die Menschen liebt. Hier mitten in der Natur stehend hält er Zwiesprache mit einem Vogel, der auf seiner ausgestreckten Hand sitzt, ein weiterer ist gerade auf seiner Schulter gelandet. Mit seiner linken Hand wirkt er beruhigend auf den nicht mehr so wilden Wolf ein. Den Patienten des Krankenhauses soll er Trost, Hoffnung und Inspiration sein.

Diese Begegnung stellt ein Symbol für den Frieden dar, steht für ein Miteinander, für ein Aufeinander-Zugehen. Durch einen Austausch, durch das Erkennen von Vielfalt, aber auch Ähnlichkeiten können Vertrauen, Liebe, Wertschätzung und gutes Neues entstehen.

Begleitendes Gedicht von Srečko Kosovel*

Impression

Die Bora öffnete das Fenster
Warme Sterne
fallen auf Felder.
Frühling.
Frühling.
Ein weißes Antlitz strahlte auf
im Blau,
Seide rauschte auf
durchs Tal.
Der gläserne Himmel
zerbrach,
über uns weiche, dunkle Wolken.
Seide.

Srečko Kosovel (1904, Tomaj bei Sežana, Slowenien – 1926, Tomaj) war einer der bedeutendsten slowenischen Dichter des 20. Jh. Er wurde in eine Lehrerfamilie als fünftes Kind geboren. Mit 16 Jahren begannen seine ersten Schreibversuche. Ab 1922 studierte er an der Universität Ljubljana. Kosovel kam mit der avantgardistischen europäischen Literatur in Kontakt und verfasste seine Gedichte im futuristischen, impressionistischen, expressionistischen und konstruktivistischen Stil. Inmitten seiner intensiven dichterischen Tätigkeit verstarb er in seinem Heimatort nach einer schweren Erkältung an Meningitis. Kosovels Gedichte wurden von Ludwig Hartinger und Erwin Köstler ins Deutsche übertragen.

Kontakt:
Christa Huber-Winter und Edgar Huber, Atelier für Kunst und Restaurierung
Hans-Mauracher-Straße 71, 8044 Graz-Mariatrost
Mail: huber.atelier@gmail.com
Webseite: www.atelier-ehuber.at